In unserm ersten Beitrag klären wir die wichtigste von allen Fragen
Was genau heißt eigentlich „Stunt-man“?
Die meisten unter euch wissen wahrscheinlich, was ein Stuntman ist und macht. Aber vielleicht entdeckt ihr hier noch das Eine oder Andere, das euch interessieren könnte:
Wenn ein Schauspieler in einem Film eine gefährliche Szene spielen muss, macht der Schauspieler das meistens nicht selbst, sondern es wird jemand gesucht, der sich mit solchen Szenen auskennt. Die gefährliche Szene wird in der Filmbranche „Stunt“ genannt und derjenige, der sich die Szene zutraut, ist eben der Stuntman oder, wenn eine Frau eine solche Szene spielen soll, spricht man von einer Stuntwoman.
Stuntmen oder Stuntwomen scheuen also kein Risiko? Doch, Das tun sie! Kein Stuntman hat Lust, sich die Knochen zu brechen, nur damit es gut aussieht. Ein guter Stuntman unterscheidet sich vom Schauspieler, weil er gelernt hat, das Risiko gut einzuschätzen. Und weil er weiß, was er tun muss, damit etwas gefährlich aussieht, aber nicht gefährlich ist.
Wie können Stuntmen ein Risiko einschätzen? Ein Stuntman plant seinen Stunt sehr sorgfältig. Er wägt ab, was er allein machen kann, wobei er Hilfe braucht, welche Hilfsmittel er benötigt, und wie er sie gut verstecken kann, damit man es später im Film nicht merkt. In unseren Trainings werdet ihr festgestellt haben, dass ein Großteil der Stuntarbeit in der Vorbereitung des Stunts liegt. Nur ein gut geplanter Stunt ist ein guter Stunt.
Natürlich gibt es auch Schauspieler, die Ihre Stunts selber ausführen. Der französische Schauspieler Jean Paul Belmondo war dafür bekannt. Das funktioniert aber nur, weil diese Darsteller ein professionelles Stuntteam im Hintergrund haben, mit dem Sie jeden Stunt gemeinsam und sehr präzise vorbereiten. Sie müssen viel trainieren und probieren, bis sie den Stunt wirklich SICHER ausführen können.
Stuntmen gibt es schon ziemlich lange. Seit über hundert Jahren. Eigentlich so lange es Filme gibt. Schon zu Stummfilmzeiten wurden gefährliche oder gefährlich aussehende Szenen gedreht, und dafür brauchte man Menschen, die genug Erfahrung hatten, um diese Szenen auszuführen oder die eine Idee hatten, wie man das machen kann. Wo fand man die? Meistens im Zirkus. Denn die Akrobaten hatten schon lange, bevor es Filme gab, das richtige Training, die richtigen Tricks und die richtigen Ideen, um ihr Publikum in Erstaunen zu versetzen. Außerdem waren sie körperlich fit.
Natürlich veränderten sich die Tricks der Stuntmen im Laufe der Zeit. Wenn man sich die Prügelszenen in einem alten Film ansieht, und danach einen neuen Film mit Jackie Chan, sieht man natürlich die Unterschiede. Dennoch gibt es Stuntszenen, wie zum Beispiel das große Wagenrennen aus dem Film „Ben Hur“ das immer noch atemberaubend ist. Denn damals wie heute gilt: Menschen die unter Einsatz ihrer gesamten geistigen und körperlichen Kräfte das Außergewöhnliche wagen, sind immer faszinierend.